Vermischtes
EKD-Ratsvorsitzender sieht Kirchen in Vertrauenskrise
GDN -
Anlässlich des Missbrauchs-Treffens im Vatikan sieht der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die Kirchen in einer "schmerzhaften Vertrauenskrise". Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) sagte der bayerische Landesbischof: "Ganz gleich ob evangelisch oder katholisch oder orthodox oder freikirchlich: Wo immer Handlungen passieren, die Leben zerstören, wird das mit Füßen getreten, wofür wir als Kirchen in der Nachfolge Jesu Christi stehen. In dieser Situation wenden sich Menschen von der Kirche ab." Über deutlich erhöhte Austrittszahlen für das vergangene Jahr sei schon berichtet worden.
Genaue Zahlen werde man im Juli vorlegen, kündigte Bedford-Strohm an. "Darin kommt eine schmerzhafte Vertrauenskrise zum Ausdruck", erklärte der Landesbischof. Vor diesem Hintergrund begrüße er ausdrücklich, "dass Papst Franziskus die intensiven Debatten der katholischen Kirche um sexualisierte Gewalt nun in einem Bischofstreffen zusammen führt, um daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen", sagte Bedford-Strohm weiter. "Für uns als evangelische Kirche sage ich in aller Klarheit: Wir müssen ebenso wie alle anderen gesellschaftlichen Akteure unsere Präventionskonzepte und zielgenaue Aufarbeitung konsequent weiterentwickeln. Null-Toleranz gegenüber Tätern und Mitwissern. Dafür stehen wir ein und sprechen uns als EKD dafür aus, den Schutz vor sexualisierter Gewalt als gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu begreifen. Nur auf diesem Weg kann verloren gegangenes Vertrauen wieder aufgebaut werden", erklärte der EKD-Ratsvorsitzende.
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